> Bedrohungen > Wasserverschmutzung

BUND-Mitglied werden

BUND-Logo

Mit einer Mitgliedschaft können Sie die Arbeit des BUND für das Grüne Band dauerhaft und wirksam unterstützen.

Hier geht es zum Online-Formular

Wasserverschmutzung

Die Belastung mit Schadstoffen hat die Unterwasserlebensräume im Grünen Band tiefgreifend verändert. Schmierige Algenmatten überziehen vielerorts Steine und Seegras. Aber diese sind nur das sichtbare Zeichen eines viel größeren Problems.

Die Einleitung der Pflanzennährstoffe Stickstoff und Phosphor in die Ostsee führt zu einem völlig unnatürlich starken Pflanzenwachstum in dem natürlicherweise nährstoffarmen Meer. Im Sommerhalbjahr explodiert das Algenwachstum förmlich. Das Wasser wird vor allem in Flussmündungen und inneren Küstengewässern zu einer grünen Brühe. Die Bodenpflanzen bekommen unter diesen Umständen nicht mehr genug Licht und sterben ab. Arten- und strukturreiche Flachwasserlebensräume gehen auf diese Weise gleich quadratkilometerweise verloren.

Mehr noch: Die absterbenden Pflanzen zersetzen sich und verbrauchen dabei Sauerstoff. Die Folge ist ein im Sommer weit verbreiteter Sauerstoffmangel in den Flachgewässern der Ostseeküste, der Fischsterben zur Folge hat und auch die Kleinlebewesen weiträumig vernichtet.

Schadstoff-Quelle Landwirtschaft

Stickstoff und Phosphor in der Ostsee stammen überwiegend aus der intensiven Landwirtschaft. Die dort üblichen massiven Düngergaben werden von den Kulturpflanzen bei weitem nicht verbraucht. Über Bäche und Flüsse landen sie schließlich in der Ostsee. Auch die Abwehung des gedüngten Bodens von großen, ausgeräumten Ackerschlägen trägt zur Überdüngung des Meeres bei. Über viele Kilometer werden die Nährstoffpartikel mit dem Wind vertragen, bis sie schließlich irgendwo über der Ostsee niedergehen.

Ungedüngte Randstreifen an Gewässern könnten helfen, die Nährstoffeinträge ins Meer deutlich zu reduzieren. Doch in der landwirtschaftlichen Praxis sind diese viel zu schmal, um ausreichend wirksam sein zu können. Als ostseefreundlich kann daher nur die ökologische Landwirtschaft gelten, die von vornherein auf überhöhte Düngergaben verzichtet und zudem keine das Meer gefährdenden Pestizide einsetzt.

Gift gefährdet Vermehrung

Pestizid-Rückstände und andere Giftstoffe wie PCB, PBDE oder TBT wirken oft bereits in winzigen Mengen. Sie können schwere Schädigungen im Organismus von Tieren hervorrufen, vor allem, wenn diese wie Wale und Robben am Ende der Nahrungskette stehen. Dann reichern sich diese Stoffe besonders stark an. Ein großer Teil der Schweinswale der Ostsee ist aufgrund der Giftstoffbelastung bereits unfruchtbar.

Auch beim Menschen kann die Aufnahme dieser Substanzen zu Gesundheitsschäden führen. Gespeichert in Meeresfischen gelangen sie schneller in unseren Körper, als uns lieb ist. Belastet ist übrigens nicht nur der Ostseefisch. Die Verschmutzung ist inzwischen ein Problem der Weltmeere.

© 2023 BUND Mecklenburg-Vorpommern - Impressum | Teilfinanziert durch: